Das vorliegende Verstorbenenregister enthält ein Verzeichnis von Häftlingen, die in den Jahren 1940-1945, zunächst im Außenlager (AL Gross-Rosen) und dann im KL Gross-Rosen gestorben sind. Das Register enthält zusätzlich noch die Quelle der beurkundeten Nachnamen der ehemaligen Häftlinge, die gleich nach dem Krieg in den Krankstationen der Außenlager im Eulengebirge (z.B. Krankenhäuser Blumenau, Bahnhof, Stöhr und Krankenheim) gestorben sind. Die Quelle zur Bildung dieses Verzeichnisses dienten Dokumente, welche von der damaligen Lagerverwaltung oder Polizei kamen. Zu diesen Dokumenten gehören:
- Originalnachweise der ehemaligen Häftlinge des AL Riese, die gleich nach dem Krieg in Nebenlagern bzw. Krankenstationen in Eulengebirge (Krankenhäuser Blumenau, Bahnhof, Stöhr und Kinderheim) gestorben sind, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Sterbebücher des Standesamtes der Gemeinde Gross-Rosen aus der Zeit vom 1.08.1940 bis zum 1.10.1942. In diesen Sterbebüchern wurden außer dem Ableben der Einwohner auch das Ableben von Häftlingen des KL Gross-Rosen angegeben. Sie werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Todesanzeigen über den Tod eines Häftlings, welche durch die Kommandantur des Lagers Gross-Rosen für die Gestapo ausgestellt wurden sowie Totenscheine, ausgestellt vom Lagerarzt, die in Sammelakten zum Sterberegister aus den Jahren 1940-1942 zugeordnet, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Sterbebücher des Lagerstandesamtes (Sterbebuch Gross-Rosen II) aus der Zeit vom 1.10.1942 – 5.03.1943 und vom 21.10.1943 – 10.04.1945 (Bemerkung: ein Teil der Quelle aus dem Jahre 1943 wurde nicht gefunden und ist leider nicht vollständig) und eine Liste der ungarischen Juden, die im Komplex Riese gestorben sind, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Einnahmenbuch Liegnitzer Krematoriums-Leistung. Im Verzeichnis wird es mit dem Symbol gekennzeichnet.
- „Leichenbuch Dörnhau“ – das Sterbebuch der Verstorbenen aus dem Lagerkrankenhaus in Dörnhau, welches das Ableben der Häftlinge vom 22.03.1945 – 22.05.1945 umfasst. Im Verzeichnis wird es mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Sterbebuch des Reviers des Kommandos Dörnhau – die täglichen Nachweise sowie die Liste der Verstorbenen aus den Tagen vom 18.03.45 – 10.04.1945, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Todesanzeigen, welche von der Kommandantur des KL Gross-Rosen ausgestellt und an die Familien der Häftlinge geschickt wurden, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Dokumente, welche sich auf Urteile und Vollstreckungen der Häftlinge und Kriegsgefangenen beziehen, die durch die Polizei und die Gerichte in Rahmen der Sonderbehandlung ausgesprochen wurden, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
- Innerbezügliche Lagerdokumente, in denen einzelne Ableben der Häftlinge dokumentiert wurden, werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
Diese gesamten Dokumente (Originale, Fotokopien, Abschriften, Mikrofilme sowie Mikrofiche) sind im Archiv des Museums Gross-Rosen aufbewahrt.
Die dargestellte Informationsquelle war sehr differenziert. Die meisten Daten von verstorbenen Häftlingen kamen aus Sterbebüchern und waren aus diesen zu entnehmen. In einigen Fällen wurde es das Ableben der Häftlinge in den Sterbebüchern vom KL Gross-Rosen mit der Information angedeutet, dass der Häftling im KL Buchenwald gestorben ist. Solche Nachnamen wurden in der Liste berücksichtigt, weil solche Häftlinge als Insassen des KL Gross-Rosen registriert waren und sind entweder während der Todesmärsche oder gleich nach dem Ankommen in das KL Buchenwald ums Leben gekommen.
Im Register wurden deutsche Originaldokumente, nach Namen und Datum gemäss aufbewahrt, auch wenn Versehen der Bearbeiter vorkommen waren. (z.B.: mehrmals wurde ins Sterbebuch das Datum 29.02. eingetragen, obwohl das Jahr kein Schaltjahr war). In den Fällen der nicht so großen Informationsabweichungen wurden die glaubwürdigsten Quellen ausgewählt. Es wurden auch Daten ergänzt, welche aus unterschiedlichsten Quellen stammten, wenn es dieselbe Person betraf. Es können jedoch auch gewisse Abweichungen vorkommen, besonders wenn es um die Beschreibung von den Familien – bzw. Nachnamen geht, welche manchmal auf die kaum leserliche Schrift (hier gotische Schrift) oder dem schlechten Zustand der Dokumente zurückzuführen ist.
Auf Grund der gesammelten deutschen Dokumentation wurde das Ableben von 9396 Häftlingen ermittelt, deren Ableben durch die Lagerverwaltung dokumentiert wurde.
Wenn wir neue Dokumente erwerben, werden unsere Aufzeichnungen um diese sukzessiv weiter ergänzt. Die schon gesetzten Dokumente sind schon beglaubigt.
In der Aufstellung wurden nur Informationen aufbewahrt, die unentbehrlich für die richtige Identifizierung der Verstorbenen sind (d.h.: Nachname, Vorname oder Vornamen, Geburtsdatum, Geburtsort, Todesdatum, Nationalität, Staatsangehörigkeit, Glaubensbekenntnis).
Es wurden folgende Abkürzungen verwendet:
Zur Bezeichnung der Staatsangehörigkeit sowie der Nationalität:
- Belgien – bel.
- Deutschland – niem. oder nie.
- Frankreich – fra. oder fran.
- Griechenland – greck. oder grec.
- Italien – wło.
- Juden – żyd.
- Jugoslawien – jug. oder jugosl.
- Litauen – lit.
- Niederlande – holen. oder hol.
- Österreich – aus.
- Russland – ros.
- Slowakei – słow.
- Sowjetunion – radz.
- Tschechien – czes. oder cze.
- Ukraine – ukr.
- Ungarn – węg.
- Weißrussland – bia.
Zur Bezeichnung der Glaubensrichtung:
- adwentysta – adventistisch
- anglikańskie – anglikanisch
- badacz pisma św. – Bibelforscher
- chrześcijańskie – christlich
- czeski k. państw. – Böhmische Nationalkirche
- ewangelickie – evangelisch
- greckokatol. – griechisch-katholisch
- islam – islamisch
- kalwińskie – kalvinisch
- katolickie – katholisch
- mojżeszowe – mosaisch
- niewierzący – glaubenslos
- nieznane – nicht bekannt
- prawosławne – griechisch-orthodox
- protestanckie – protestantisch / lutherisch
- rzymskokatol. – römisch-katholisch
- starokatolickie – altkatholisch
- wierzący – gläubig
- wolnomyśliciel – freigeistlich
Wenn die Nationalität und Staatsangehörigkeit dieselben waren, wurde nur eine Bezeichnung angewendet.